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Weichfaserplatten: Robuste und flexible Dämmstoffe aus Naturmaterialien

Weichfaserplatten: Robuste und flexible Dämmstoffe aus Naturmaterialien

Immer häufiger werden für Innenausbau und Aussenisolation, für Deckenverkleidungen und Bodenbeläge Dämmstoffe aus Naturmaterialien nachgefragt. Sie sind flexibel, langlebig und sorgen für ein angenehmes Wohnklima. In der Schweiz hat das Bauen und Dämmen mit Holz seit jeher Tradition. Heute nutzen Bauherren und Renovationsexperten gerne Weichfaserplatten aus Holz. Was es mit diesem vielseitigen Produkt auf sich hat, wo es angewendet wird und welche Vor- und Nachteile der Dämmstoff mit sich bringt, liest du hier.

Was sind Weichfaserplatten?

Die Weichfaserplatte, mancherorts auch Holzfaserplatte genannt, ist ein Dämmstoff für unterschiedlichste Einsatzbereiche. Seit mehr als hundert Jahren gibt es in der Schweiz die Methode, mittels gepresster Holzplatten Aussenwände zu isolieren. Die Weichfaserplatte gibt es heute in unterschiedlichen Ausführungen, je nach Einsatzort. Sie wird hergestellt aus Restholz, etwa von Sägewerken oder aus der Walddurchforstung. In der Produktion von Paletten, Möbeln, Verkleidungen und anderen Holzprodukten fallen Reste an. Dieses Naturmaterial wird zu Fasern verarbeitet und dann gepresst. Mit Hilfe von holzeigenen Harzen oder der Zugabe von Ammoniumsulfat wird die Platte weiter verarbeitet. Um die Dämmung fürs Dach zu verwenden, imprägnieren manche Hersteller die Faserplatte mit Bitumen – ökologisch sinnvoller ist allerdings die Imprägnierung mit Harz. Weichfaserplatten werden in unterschiedlicher Stärke angeboten, als starre oder flexible Platten. Der Handel bietet ein- oder mehrschichtige Platten mit und ohne Bindemittel.

Welche Eigenschaften hat die Dämmung aus Tischlerplatten?

Weichfaserplatten liegen mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,040 – 0,055 W/m2K im vorderen Bereich der Dämmstoffe. Ausserdem besitzen sie eine gute schallisolierende Wirkung, weil das gepresste Material eine hohe Dichte aufweist. Mit einem Gewicht von rund 150 bis 190 Kilogramm pro Kubikmeter kommen sie für viele Einsatzbereiche des Innenausbaus in Frage, allerdings sind sie schwerer als beispielsweise Wabenplatten aus Papierfasern. Die hölzernen Dämmstoffe haben ausserdem eine gute Wärmespeicherfähigkeit und wirken sich feuchtigkeitsregulierend auf das Raumklima aus. Ausserdem können die Holzfasern relativ viel Feuchtigkeit aufnehmen, bevor das Produkt seine dämmende Wirkung verliert.

Brandschutz: Wie sicher sind Weichfaserplatten?

Gemäss ihrer Einstufung in die Brandschutzklasse B2 beziehungsweise E gehören Weichfaserholzplatten zu den normal entflammbaren Dämmstoffen. Das entspricht vom Standpunkt des Brandschutzes aus gesehen anderen Naturmaterialien wie Zellulose, Schafwolle oder Hanffasern.

Ein Produkt für Dach, Wand, Decke: Wo wird die Faserplatte aus Holz verwendet?

Hauptsächlich kommen Wabenplatten und Holzfaserplatten in den Bereichen Dachausbau und Innendämmung zum Einsatz. Doch auch im Innenausbau, an der Fassade und unter dem Parkett haben sie als Dämmmaterial ihre Berechtigung. Für die Trittschalldämmung werden weiche Holzfaserplatten genutzt. Im Trockenbau dienen sie der Wand- und Wärmedämmung, unter dem Parkett und Fussboden als Wärme- und Trittschalldämmung. Auch Trockenestrich-Dämmsysteme mit den flexiblen Platten sind inzwischen zu haben.

Weichfaserplatten als Putzträger: Kann ich die Tischlerplatten verputzen?

Werden Holzfaserplatten zur Dämmung im Aussenbereich verwendet, ist es sogar ausgesprochen sinnvoll, sie zu verputzen. Tipp: Grundsätzlich sollten die Platten einen Feuchtegehalt von unter 13 Prozent haben, bevor der Putz aufgetragen wird. Die Verleimung mit Lehmklebemörtel im Aussenbereich ist nur dann empfehlenswert, wenn keine regelmässig auftretende hohe Feuchtigkeit zu erwarten ist. Sollen Bäder, Küchen und andere Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit gedämmt werden, empfiehlt es sich, einen Mörtel mit hohem Kunstharzanteil zu verwenden.

Welche Vorteile haben Weichfaserplatten als Dämmstoffe?

Weichfaserplatten sind recht leicht zu verarbeiten. Im Vergleich mit Hartschaumplatten aus Kunststoff kann selbst der ungeübte Handwerker die Platten auf das richtige Format zuschneiden. Sie werden vernagelt, verleimt oder verübelt: Auch hier zeigt sich der Naturdämmstoff als dankbar und flexibel. Mit Nut-und-Feder-Zuschnitt an den Kanten verarbeitet, lässt er auch keine Kältebrücken auf der zu isolierenden Fläche zurück. Darüber hinaus überzeugen die Dämmstoffe auf natürlicher Basis durch das gute Raumklima, das sie erzeugen. Die Herstellung greift auf nachwachsende Rohstoffe zurück und nutzt anfallende Abfallprodukte der Holzindustrie. Die Platten schützen, je nach Stärke der Isolierschicht, besser vor sommerlicher Hitze als beispielsweise mineralische Dämmstoffe. Den richtigen Schnitt für die zu isolierende Fläche verpasst du dem Material mit der Säge. Die Verleimung ist einfach, die Platte kann verputzt oder mit Furnier beklebt werden. Zusammen mit Mineralputz sichert das Produkt eine diffusionsoffene Isolierung, deren Wärme- und Kälteschutz nahezu perfekt ist. In der Entsorgung ist das Material ebenfalls unkompliziert, wenn es nicht gerade mit Bitumen verkleidet ist. Mittels thermischer Verfahren wird das Material rückstandsfrei entsorgt. Auch der Rückbau des natürlichen Materials ist vergleichsweise unkompliziert.

Die Vorteile der Weichfaserplatten im Überblick:

  • leicht zu verarbeiten
  • flexibel bezüglich des Einsatzortes
  • verfügbar mit unterschiedlichen Imprägnierungen, je nach Einsatzort
  • isolieren gut gegen Hitze und Kälte
  • hohe Trittschalldämmung
  • vollständig recycelbar
  • hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen

Welche Nachteile hat die Faserdämmplatte aus Holz?

Im Vergleich der Dämmwirkung schneiden Hartschaumplatten besser ab als das Produkt aus nachwachsendem Rohstoff. Mit der Brandschutzklasse B 2 ist das Material nicht für alle Einsatzgebiete geeignet, für den Innen- und Dachausbau ist es aber in der Brandsicherheit völlig ausreichend.

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