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Holzfaserplatten – Eigenschaften und Verwendung des natürlichen Dämmstoffs

Holzfaserplatten – Eigenschaften und Verwendung des natürlichen Dämmstoffs

Nachdem seit den 1950ern künstliche Dämmstoffe immer stärker im Kurs standen, die dank der wachsenden technischen Möglichkeiten auch immer besser wurden, besinnt man sich seit einigen Jahren wieder verstärkt auf das, was die Natur zu bieten hat. Nicht nur Allergiker und Menschen, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben, greifen auf Holz, Kokos oder Hanf zurück, ökologisch nachhaltige Baustoffe werden auch sonst immer beliebter. Das hat mindestens zwei gute Gründe: Zum einen sind sie gut für unsere Umwelt, zum anderen ist auch die positive Wirkung natürlicher Baustoffe auf den Menschen erwiesen.

Wie gut sind Holzfaserdämmplatten im Vergleich zu anderen Dämmstoffen?

Die Dämmeigenschaften unterschiedlicher Materialien wird durch die Wärmeleitfähigkeit in Watt pro Meterkelvin (W/m2K) gemessen. Ein weiterer Faktor, wie gut ein Dämmstoff ist, hängt mit der Dicke des Materials zusammen. Holzfaserplatten haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 bis 0,055 W/m2K. Hier ein Vergleich der Wärmeleitfähigkeit unterschiedlicher Baustoffe:

  • Beton: 2,1 W/m2K
  • Hanf: 0,040 bis 0,045 W/m2K
  • Steinwolle: 0,035 bis 0,040 W/m2K
  • Extrudiertes Polystyrol (XPS): 0,032 bis 0,040 W/m2K

Holzfaserdämmplatten sind also ähnlich effektiv wie andere natürliche Dämmstoffe, aber nicht ganz so gut wie mineralische Dämmstoffe oder solche aus Kunststoff. Allerdings kommt es auf die Dicke der Dämmung an. Eine dickere Dämmschicht aus Holzfaserplatten kann ebenso gute Ergebnisse erzielen wie eine etwas dünnere XPS-Schicht. Ein weiterer Vorteil: Eine dickere Dämmschicht ist gut für den Schallschutz.

Welche Eigenschaften haben Holzfaserdämmplatten?

Auch wenn Holzfaserplatten nur mittelmässig gute Dämmeigenschaften haben, haben Sie doch viele Vorteile. Als Holzprodukte sind Holzfaserplatten umweltfreundlich, für die Herstellung wird entrindetes Restholz verwendet. Frische Bäume müssen also nicht gefällt werden. Holzfaserplatten wirken feuchtigkeitsregulierend, nehmen also Feuchtigkeit auf und geben sie ab, und das besser, als ein künstlicher oder mineralischer Dämmstoff das könnte. Für die Innendämmung ist das eine nützliche Eigenschaft, weil die Schimmelgefahr mit der Feuchtigkeit sinkt und das Raumklima durch die Platten verbessert wird. Holzfasern dämmen das Haus nicht nur gegen Kälte. Sie verhindern im Sommer auch, dass sich die Wände und damit die Innenräume zu stark aufheizen. Wegen ihrer hohen Rohdichte sind auch die schalldämmenden Eigenschaften der Holzfaserplatten sehr gut. Holzfaserplatten sind dafür – wie alle natürlichen Dämmstoffe – etwas teuer als Dämmmaterialien aus Kunststoff oder Mineralwolle.

Wo lassen sich Holzfaserplatten ausser bei der Wärmedämmung einsetzen?

Der Einsatz von Holzfaserplatten ist nicht auf die Wärmedämmung beschränkt. Auch für den Schallschutz eignen sie sich, beispielsweise in der Fussbodendämmung. Es gibt heutzutage Fussbodenbeläge mit integrierter Trittschalldämmung, die sehr einfach schwimmend zu verlegen sind. Schwimmend verlegen bedeutet, dass der Schall nicht durch Schallbrücken, die durch einen ungünstigen Kontakt des Bodenbelags mit der Unterkonstruktion oder dem Montageboden entstehen, auf andere Bauteile des Hauses übertragen wird. Holzfaserplatten können unter dem Namen Hartfaserplatten auch als Schalungsplatten oder im Möbelbau verwendet werden.

Sind Holzfaserplatten für das Dach geeignet?

Als Dämmstoff für das Dach finden Holzfaserplatten oft Anwendung. Sie kommen sowohl als Zwischen- oder Untersparrendämmung als auch als Aufsparrendämmung infrage. Letztere Methode bietet zwar die effektivste Wärmedämmung, lohnt sich allerdings nur, wenn du sowieso planst, das Dach zu sanieren. Die Dachziegel und die Lattung müssen hier nämlich entfernt werden. Anschliessend legst du die Dämmplatten dicht aneinander auf die Sparren. Anschliessend montierst du die Traglattung und die Konterlattung und legst die Dachziegel wieder auf. Für eine Aufsparrendämmung müssen die Holzfaserplatten relativ hart sein. Für die Zwischensparrendämmung dagegen eignet sich nur eine flexiblere Variante.

Wie werden Holzfaserplatten angebracht?

Holzfaserplatten benötigen eine Unterkonstruktion. Am Dach ist sie durch die Sparren schon gegeben, an der Wand muss sie erst hergestellt werden. Auf der Lattung befestigst du die Platten mit Klammern oder Tellerschrauben. Die Hohlräume, die die Unterkonstruktion bildet, kannst du zusätzlich mit einer Einblasdämmung füllen. Sie erhöht den Wärmeschutz noch. Ist die Fassade verkleidet, kannst du sie verputzen.

Eignen sich Holzfaserplatten als Putzträgerplatte?

Holzfaserdämmplatten sind aufgrund ihrer Fertigungsweise sehr stabil. In Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) eignen sie sich deshalb gut als Putzträgerplatte. Weiches, flexibles Dämmmaterial stellt dagegen keine gute Putzträgerplatte dar. Zum Verputzen bringst du zuerst eine Grundspachtelung und anschliessend eine Armierung in Form eines Gewebes auf. Anschliessend verputzt du die Platten. Zum natürlichen Dämmstoff Holz passen auch sehr gut natürliche Putze wie Lehm- oder Kalkputz. Sie sind ähnlich diffusionsoffen wie der Dämmstoff selbst und sorgen in den Innenräumen und im Aussenbereich dafür, dass sich keine Feuchtigkeit im Dämmmaterial ansammeln kann.

Wie werden Holzfaserplatten hergestellt?

Holzfaserplatten können in einem Nassverfahren oder einem Trockenverfahren hergestellt werden. Im ersten Fall werden die Holzfasern zerrieben und mit Wasser zu einem Brei vermischt. Anschliessend werden die Fasern getrocknet und gepresst, wobei einige Holzinhaltsstoffe dafür sorgen, dass die Fasern verkleben. Beim Trockenverfahren müssen den Holzfasern Bindemittel zugegeben werden, damit sie aneinander haften. Meist ist das Polyurethan. Das Nassverfahren benötigt etwas mehr Energie, dafür sind die Platten aber frei von problematischen Zusatzstoffen.

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